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30 Jahre Kunstverein

Ein Rückblick

Die Kunst, mit Kunst zu sich zu finden ...

30 Jahre Kunstschaffen in Halle (Saale)

Autor: Detlef Färber
veröffentlicht in "30 Bilder zum 30. Geburtstag des Halleschen Kunstvereins", Halle (Saale) 2020

Selbst Liebesgeschichten können mit einem Schock beginnen. Und gar nicht wenige haben wohl tatsächlich so begannen. Das weiß, wer schon mehrere Versionen des Hergangs einer Liebe zu Halle hat hören dürfen - erzählt von Leuten, die in jungen Jahren in der Stadt angekommen waren. Fast immer ist in diesen Geschichten von düsteren Straßen die Rede: von verrußten Fassaden, von abrissreifen Häusern und von einem stinkenden Nebel, der aus unzähligen Schornsteinen gleichzeitig quoll. Liebe auf den ersten Blick ...? Hätte anders klingen müssen.

Doch gerade bei angehenden Künstlern, die zwecks Studium an der halleschen Kunsthochschule Burg Giebichenstein zugereist waren, kam besonders schnell der zweite Blick hinzu, der in der deprimierenden Kulisse Halles in den deprimierenden Gesichtern der Hallenser eine Fülle von Motiven entdeckte: Motive nicht nur für die Kunst übrigens, sondern auch Motive dafür, dazubleiben und sich reinzuhängen in dieser Stadt.

Ausstellungsrundgang 2000er Jahre

Vor dreißig Jahren

Leicht erkennbar ist hier die Reden von der Zeit vor dreißig Jahren, die für das Land - und noch mal besonders für Halle - eine teils harte aber letztlich glückliche war, weil sie eine unverhoffte Zeitenwende brachte. Die richtige Zeit also, neben unzähligen Unternehmen auch einen Kunstverein zu gründen. Beziehungsweise jenen Halleschen Kunstverein, den es schon seit 1834, also in einer Blütezeit der Stadt gegeben hatte, wieder aufleben zu lassen. Und während der Existenzgrund dieses ersten Vereins gewesen sein mochte, der Lebenskultur einen weiteren, ihr gemäßen Ausdruck zu geben, schien der Grund zur Neugründung 1990 noch dringlichen gewesen zu sein. Vorausgegangen war schließlich mehr als ein halbes Jahrhundert mit gleich zwei Diktaturen, die - getrieben von ihren Ideologien - nicht zuletzt darauf aus waren, das zuvor so erfolgreich gewesenen Bürgerliche zurückzudrängen, wenn nicht zu eliminieren.

Mit der bürgerlichen Hülle einer attraktiven, funktionierenden und im Krieg wunderbarerweise fast unzerstört gebliebenen Stadt war das am Ende nahezu gelungen. Anhand der „Hall-Rolle“ genannten Sammlung privaten historischen Filmmaterials lässt sich beklemmend erinnern, dass Halle am Ende der DDR völlig von der Rolle war. Theaterlegende Peter Sodann hat die Situation von 1989 später unübertrefflich so beschrieben: „Wäre das noch fünf Jahre so weitergegangen, müssten wir jetzt in Zelten hausen.“

Und da waren da noch Halles Image-Probleme, die vor allem mit Dreck und Gestank zu tun hatten. Und die noch weiterwirkten, als man in der Saale längst wieder schwimmen konnte. Hinzu kam Halles Missgeschick, bei der Neugründung Sachsen-Anhalts nicht Landeshauptstadt geworden zu sein.

Kunstvereinsvorsitzender Hans-Georg Sehr mit Künstlermappe des Kunstvereins 2006, Foto: Lutz Winkler

Schwierige Zeiten, reizvolle Zeiten

Auch die Situation der Künstler war irritierend - egal ob sie eben noch „Staatsmaler“ und „Kunst ist Waffe“-Lieferanten im Sinne propagandistischer Forderungen wie der des berüchtigten „Bitterfelder Wegs“ waren oder ob sie nach einer von diversen kulturrevolutionären Kampagnen in Ungnade gefallen waren.

Zur Orientierungskrise kamen plötzlich auch existentielle Nöte bei denen, die in der DDR über eine staatliche Grundförderung erhalten und - jedenfalls für hiesige Verhältnisse - Wohlstand genossen hatten. Es war also eine gleichermaßen schwierige wie reizvolle Situation, in der eine kleine Gruppe um den Initiator Hans-Georg Sehrt ihren Verein positionieren musste. Schwierig, weil sich viele Künstler von dieser Initiative aus der Bürgerschaft heraus wohl zumindest einen teilweisen Ersatz dafür versprachen, was der Wegfall vieler Kulturstrukturen des alten Staates ihnen nach 1989 dauerhaft genommen zu haben schien. Für die bildenden Künstler waren gut bezahlte Aufträge und öffentlicher Präsenz in Gestalt bisheriger Ausstellungsmöglichkeiten oft nur noch schwer erreichbar.

Es bleibt festzustellen: Vor allem in diesem zweiten Punkt hat der Hallesche Kunstverein die in ihn gesetzten Hoffnungen erfüllt.

Staunenswerte Bilanz

Seine Bilanz klingt staunenswert: 350 Ausstellungen stehen nach 30 Jahren zu Buche - also ca. 12 pro Jahr, mit denen die Aktivsten unter den Mitgliedern immer gleich mehrere Kulturorte im Stadtgebiet bespielten. Zu nennen ist das Opernhaus, dessen oberes Foyer zur Galerie wurde. Dort waren die Besucher der Vorstellungen in den Pausen zu einem erweiterten Kunstgenuss eingeladen. Hinzu kam das Künstlerhaus im Böllberger Weg 188, später das Kunstforum und nunmehrige Literaturhaus am Mühlweg und die kleine Vereinsgalerie in der Großen Klausstraße sowie gelegentlich das Stadtmuseum und das Stadtarchiv. Mit sage und schreiben 120 Katalogen ist die Ernsthaftigkeit aller dieser Präsentationen eindrucksvoll dokumentiert.

Zu den nach außen strahlenden Aktivtäten zählen auch ausgelobte und an die Künstlerschaft vor allem vor Ort adressierte Wettbewerbe zu Themen wie „Salz der Erde“ oder „Luther“ und „Bauhaus“ aus Anlass der großen Jubiläen von 2017 und 2019.

Und geradezu eine Institution waren und sind die „Halleschen Grafikmappen“, mit denen der Verein sich um die Pflege dieser Kunst besonders verdient gemacht hat. Großer Resonanz erfreut sich bis heute auch die gerade in der Vorweihnachtszeit stets willkommene Grafikauktion, die Vereins-Chef Hans-Georg Sehrt ins Leben gerufen und jahrzehntelang als Auktionator souverän geleitet hat.

Eine Ausstellung der Kunst von Vereinsmitgliedern - aktuell sind es 280, unter denen seit je neben Berufskünstlern und Kunstfreunden auch Freizeit-Kreative und künstlerische Enthusiasten sind - ist alle Jahre wieder ein Höhepunkt im Vereinsleben. Und schließlich wendet sich der Kunstverein mit einer von ihm herausgegebenen Jahresmedaille an die Hallenser, um ihnen ein Kleinod, einen „Handschmeichler“ in die Hand zu geben. Ein Sammelstück, das auch dafür bestimmt ist, dass die Erwerber eine Verbindung zu hiesigen Kunstszene behalten und sich zugleich stärker mit der eigenen Stadt identifizieren.

Ein Kulturraum namens Stadt

Womit wir wieder beim Image Halles wären und bei seinem fragilen Selbstbild: Themen, bei denen hiesige Künstler irgendwann landen und die sie dann immer wieder beschäftigen - schließlich steht Halle auch exemplarisch für den uralten, unvergesslichen und in vielerlei Hinsicht gefährdeten Kulturraum namens Stadt. Wie also kann die Stadt, sprich, wie kann diese Stadt Halle sich unter dem Druck ihres jeweiligen Umfeld, ihrer jeweiligen Zeit behaupten? Und schließlich: Wie kann die Kunst hierbei helfen? Antwort: Vor allem damit, dass sie es der Stadt und der Bürgerschaft ermöglicht, sich in ihren Werken zu spiegeln und so - abgesehen von purem Kunstgenuss - in einer auch emotional vertieften und vertiefenden Reflexion die Fragen des Zusammenlebens gelegentlich neu zu überdenken.

Lang ist die Liste bewegender Angebote, die Halles Kunst in diese Richtung gemacht hat. Weit oben steht die in Bronze gegossene Darstellung der Stadtgeschichte auf dem Brunnen am Hallmarkt. Dabei hat das Werk des langjährigen Bildhauer-Professors des Burg, Bernd Göbel, selbst Geschichte geschrieben. Eine turbulente Geschichte, die ein wenig erinnert an Heinrich Manns berühmten, 1907 erschienenen Roman „Die kleine Stadt“. Der erzählt, wie Kunst in Gestalt einer durchreisenden Operntruppe die Verhältnisse einer italienischen Kleinstadt nicht nur mit ein paar Skandalen zum Tanzen bringen, sondern sie auch läutern kann. Als ein „Hohelied der Demokratie“ wollte Mann sein Buch damals verstanden wissen. 91 Jahre später war der Effekt bei dem kleinen halleschen Kunstskandal ganz ähnlich. Eine letztlich auch beglückende Erfahrung mit einem heftigen Meinungsstreit und seine überraschende Folge.

Vom Kardinal auf dem Brunnen

Kurze Erinnerung, worum genau es ging: Die Darstellung von Kardinal Albrecht in den Armen seiner Geliebten in einer der Brunnen-Szenen hatte just ausgerechnet den damaligen Pfarrer der evangelischen-reformierten Domgemeinde auf die Palme gebracht. Der eröffnete die wochenlange, scharfe Kontroverse über die Medien, die schließlich sogar den päpstlichen Nuntius nach Halle führt. Und die dem Künstler achtungsvolle Anrufe von westdeutschen Kollegen bescherte. Die wollten von ihm nur wissen: „Wie zum Teufel hast Du das denn hingekriegt?“

Dabei hatte sich Göbel zunächst über diesen Streich geärgert, durfte dann aber erleben, wie tief die leidenschaftlichen Debatten sein Werk im Herzen der Hallenser verankerten und wie sie es zu einem bleiben Besuchermagnet werden ließen. Der Zankapfel in Heinrich Manns „Die kleine Stadt“ war übrigens ein uralter Eimer, auf dem Göbelbrunnen war es ein uralter Hut: der Bischofshut. Die Lösung in Halle war ein schelmischer, fast schwejkartiger Kompromiss Göbels in Form einer umgenutzten Mütze.

Stadt im Bild

Natürlich hatte es in Halle schon lange vorher eindrucksvolle Beispiele jener Kunst gegeben, mit Kunst zu sich zu finden und bei sich zu bleiben. Um es beim Zeitgenössischen zu belassen, seien hier unbedingt Uwe Pfeifers Halle-Neustadt-Bilder genannt. Die halfen vielen, in der schnell wachsenden und scheinbar seelenlosen Betonwüste auch ästhetische Feinheiten in beachtlicher Modernität zu finden - vielleicht sogar Heimat.

In den Achtzigern verlagerte sich das gerade auch künstlerisch zu bearbeitende Problem Halle dann ostwärts in die Altstadt, wo es mit großflächigen Abrissen teils mittelalterlicher Viertel an die innerste Substanz ging. Um noch weiter zu gehen: drohte! Neben mutigem persönlichen Einsatz vieler Hallenser und insbesondere vieler Künstler spielten bei dem Versuch, noch Schlimmeres zu verhindern, auch Bilder wie die Altstadt-Grafiken von Ralph Penz eine Rolle. Sie mobilisierten Kräfte zu deren Rettung.

Rettung verpflichtet

Ohne viele, gefährlich kleine Schritte in der unmittelbaren Vorwendezeit (und ohne das Nachlassen der Kräfte jener, die die steingewordene Stadtgeschichte nach staatlichen Vorgaben niederzuwalzen hatten) würde das nun weitgehend historisch sanierte Herz der Stadt heute deutlich anders aussehen: Verwechselbarer. Und so verpflichtet die nun wieder kostbare Hülle die Handelnden fast schon dazu, auch das Innenleben der Stadt angemessen und unverwechselbar zu gestalten.

An der Künstlern sollte dergleichen nicht scheitern. Unzählige Maler und Grafiker vor allem haben die Stadt und ihre Entwicklung in den vergangenen dreißig Jahren unermüdlich gespiegelt oder ihre aus Realem gespeisten Halle-Träume hinreißend ins Bild gesetzt. Neben schon Genannten sind das vor allem Iris Band, Hans-Christoph Rackwitz, Steffen Christophel und Karl-Heinz Köhler. Letzterer noch in besonderem Maß dadurch, dass er als vielfach so titulierte „Musikmaler“ eine schwungvolle Brücke zwischen Kunststadt und Musikstadt spannte. Besonders virtuos in seinem gewaltigen „Händel-Panorama“, das im großen oberen Foyer der Oper zu bestaunen ist.

Orte für Kunst

Unterbleiben muss hier aber der Versuch, einen Überblick über weitere wichtige Künstler und Werke der fraglichen Zeit zu geben. Immerhin haben in diesen drei Jahrzehnten zugleich stets mehrere Hundert in Halle von ihrer und für ihre Kunst gelebt. Beim Thema Kunstverein - genannt seien hier auch der eher überregional orientierte Kunstverein „Talstraße“ und der lange sehr rührig gewesene Verein „Fünf Sinne“ - gilt es ohnehin vor allem das in den Blick zu nehmen, was zum Werden einer Kunstszene beigetragen hat und beiträgt.

Diese Szene muss sich hier zwischen starken institutionellen Spielern wie Kunsthochschule, Landeskunststiftung, Bundeskulturstiftung und der Moritzburg als Kunstmuseum des Landes behaupten. Ja, sie hat sogar mit einer gewissen Unbehaustheit zu kämpfen, weil die so lange ersehnte städtische Kunsthalle als möglicher Ausstellungsort für viele hiesige „Zeitgenössische“ noch immer nicht in Sicht ist. Und, weil etwa das von der Landesstiftung betreute Projekt „Rent a gallery“ nach den Förderzeiträumen zu den Akten gelegt werden musste, fast ohne Spuren hinterlassen zu haben.

Kunsthaus im Kaufhaus

So wurde auch für den Halleschen Kunstverein das Unbehauste ungewollt zur Tugend der Beweglichkeit und die Suche, ja das Kreisen von Kunst-Orten zum ersten Akt der jeweiligen Events. Etwa, als einst eine Gruppe um den Maler Burghard Aust einen Ort suchte für das zentrale Spektakel der halleschen Kampagne zur Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt 2010. Sie fand ein Kaufhaus am Markt, das damals leer stand und zuvor schon als „Das verrückte Kaufhaus“ vom Thalia-Theater mit eindrucksvollem Ergebnis als Kunstort getestet worden war.

Kunstvereinsmitglied Burghard Aust und sein Team stellten den Babel-Turm zu ihrem „Babel-Projekt“ in den Lichthof des alten Handelshauses und holten damit einen beachtlichen dritten Platz beim deutschlandweiten Ringen, das Essen samt Ruhrgebiet schließlich erwartungsgemäß gewann. Zum Vergleich: Das Kampagne-Konzept für eine angedachte Bewerbung Halles um den Europa-Titel für 2025 unter Federführung des damaligen Theatermanagers und mit dem Motto „Halle (Saale): Vernetzte Stadt“ drohte gar zum Rohrkrepierer zu werden und bekam 2017 gleich vom eigenen Stadtrat das Stoppzeichen.

Ohne Frauen unvorstellbar

Was keinesfalls fehlen darf in solch einer kleinen Kunst- und Kunstwirkungsgeschichte, ganz ungeachtet jeder denkbaren Quotierung, ist eine gesonderte Würdigung der Rolle der Frauen - schon allein weil die Existenz einer Kunstszene zwar zur Not ohne Männer, keinesfalls aber ohne Frauen vorstellbar wäre. Als Protagonistinnen herausragend sind aktuell in Halle beispielsweise die vielfach ausgezeichnete Franca Bartholomäi, die grandiosen Grafikschwestern Susanne Theumer und Claudia Berg, die Malerin Iris Bodenburg und die Keramikerin Renée Reichenbach, um nur einige wenige zu nennen.

Besonders reich gesegnet mit gleich einem Dutzend auch überregional erfolgreichen Künstlerinnen ins Halles Schmuckgestalter-Szene. Und nicht zu vergessen sei die vorherige Künstlerinnengeneration vor allem mit der international geschätzten Gertraud Möhwald, der Textilkünstlerin Inge Götze und der Bildhauerin Irmtraud Ohme.

Von den Galeristen

Doch was bitte wären all die noch so bedeutenden Künstlerinnen - wie ihre männlichen Kollegen - ohne jene, die sich um die Vermarktung kümmern. Ohne Galeristinnen wie Jutta Wittenbecher, Galeristen wie Helmut Stelzer und Thomas Zaglmaier oder Thomas Steuber von der Galerie Nord? Oder ohne Doris Hänsels ebenso tapferen wie unbeirrbaren Versuch, etwas wie eine bürgerliche Kunstsalon-Kultur auch in Halle zu etablieren?

Oder was wären die Künstler jahrzehntelang ohne Lutz Grumbach gewesen, den „ewigen Vize“ und heutigen Chef des Kunstvereins, der auch für dessen Ausstellungen eine grandiose Reihe Plakate geschaffen hat. Und was wären die Künstler ohne Ulrich Zeiner gewesen, der im Marktschlösschen und später am Domplatz als unerschütterlicher Einzelkämpfer für den Künstlerverband eine Art Ersatz für das vorhielt, was eine städtische Galerie hätte sein können.

Kunst an Fassaden

Möglich aber auch, dass eine jüngere und richtig junge Generation von Künstlern und Kreativ-Aktivisten längst nicht mehr auf das wartet, was dem zuweilen etwas despektierliche „Silberwald“ genannten, grauhaarigen Kulturstammpublikum als „Muss“ für den Erhalt der Kulturhauptstadt vorschwebte. Statt auf eine städtische Galerie haben einige von ihnen auf das gesetzt, was nun der schon europaweit beachtete Name ihres Projektes ist: „Freiraumgalerie“.

Im nicht unproblematischen, bahnhofsnahen halleschen Osten haben die Graffiti-Künstler ganze Straßenzüge mit ihren Farborgien in einer Weise verzaubert, die selbst Betrachtern mit herkömmlichen Sehgewohnheiten und erklärten Verächtern von Kunst aus Sprühdosen Achtung abnötigt und ihnen gelegentlich ein Lächeln ins Gesicht zwingt.

Auch winzige Figuren auf Straßenschildern oder Geheimnisumwittertes rund um Hausnummern, das sich mit dem Namen „Fliesegrim“ verbindet, lassen ahnen, wohin die kreative Reise gehen könnte. Oder womöglich nicht mehr.

Next Generation

Und in der höheren Kunst? Bilder mit Gestalten hinter Duschvorhängen und Porträts mit pflasterverklebten Mündern - gemalt vom aktuellen Träger des Halleschen Kunstpreises Sebastian Herzau - wirken aus heutiger Sicht wie eine seherische Vorschau dieses verheißungsvollen Malers auf Corona und die nun mitunter geboten scheinende Selbstisolation.

Herzau, der Maler Robin Zöffzig und andere Hoffnungen der jüngste Generation sind alle Absolventen der Burg, die mit ihrer Galerie im Volkspark (und also mit dessen vorläufiger Rettung), vor allem aber mit ihrem beliebten Sommerspektakel, der Jahresausstellung der Kunst ihrer Studenten, in der Stadt ihre Rolle gefunden hat. Dass, abgesehen von löblichen Ausnahmen, das Gros ihrer Professoren Halle eher fremd bleiben würde, war von dreißig Jahren so nicht zu erwarten. Transit-Reisende Richtung Berlin und Schwaben mit nur minimalem Aufenthalt im wohnlichen Halle? Das gibt’s also auch noch lange nach der deutschen Einheit? Und es sieht so aus, als ließe sich daran mittelfristig nichts ändern.

Pop-Art aus Giebichenstein

Dass hallesche Kunst mit internationaler Wahrnehmung auch ohne Burg-Bezug möglich ist, dafür agiert Moritz Götze als Kronzeuge: Als Kind zweier Burg-Gewächse ist der Pop-Art-Maler seinen ganz eigenen Weg unbeirrt gegangen; zugleich auch als Sammler, Regionalhistoriker und Verleger, der außerdem sein Giebichensteiner Viertel entscheidend mit geprägt hat. Moritz Götze (wie übrigens auch Wasja Götze, sein Vater) ist nur ein, wenn auch das beste Beispiel dafür, wie Kunst mit dem Ort, an dem sie entsteht, in ein Wechselspiel treten kann. Wie sie einander idealerweise bereichern - und wie ein ebenso bewussten wie genussvolles Leben und Verwurzeltsein in Halles mehr als tausendjähriger Kultur den Kreativen wie den Kunstfreunden immer wieder hilft, sich zu finden, bei sich zu bleiben und ihrer Stadt auf die Sprünge zu helfen.

Drinnen und Draußen

Kunst machen, Kunst genießen und Kunst leben in diesem kleinen, aber großartigen Halle kann schon ein Wert an sich sein. Doch es kann auch helfen, weit über die hiesigen fünf Turm- und Kirchturmspitzen hinaus zu denken.

Und sich so fit zu halten für ein Stück Welt.

Für alle Fälle.

Beitragsordnung des Halleschen Kunstvereins e.V.

(gemäß § 5 der Satzung)
  1. Der Jahresbeitrag wird von der Mitgliederversammlung jährlich festgelegt. Die Festlegung verlängert sich automatisch, wenn kein Beschluss über eine Veränderung in der jährlichen Mitgliederversammlung gefasst wurde. Der Jahresbeitrag für korporative Mitglieder wird jeweils in Absprache mit dem Vorstand vereinbart; er darf nicht unter dem Jahresbeitrag natürlicher Personen liegen und kann jährlich neu vereinbart werden. Für Mitglieder bis zum vollendeten 30. Lebensjahr, für Senioren und für Arbeitslose gilt ein niedrigerer Beitragssatz.
  2. Der Beitrag ist bis zum 31. März eines jeden Jahres auf das Konto des Halleschen Kunstvereins e.V. zu überweisen (bzw. Einzug per Lastschrift) oder in der Geschäftsstelle bar zu entrichten. Nach Eingang des Beitrages wird dem Mitglied die Jahresmitgliedskarte übergeben, die zugleich als Stimmkarte bei der Jahresmitgliederversammlung gilt.
  3. Über soziale Härtefälle entscheidet der Vorstand. Er kann auf Antrag für einen begrenzten Zeitraum die Zahlung eines niedrigeren Beitragssatzes genehmigen.
  4. Ab dem 01.01.2015 gilt (bis von der Mitgliederversammlung anders beschlossen, siehe unter 1.) ein Jahresbeitrag von 45,00 €, für Mitglieder bis zum vollendeten 30. Lebensjahr von 30,00 €.
  5. Ab dem 01.01.2015 gilt (bis von der Mitgliederversammlung anders beschlossen, siehe unter 1.) für Arbeitslose und Senioren ein Beitragssatz von 30,00 €.

Beschluss der Mitgliederversammlung vom 6. 12. 2014, gültig ab 1. 1. 2015

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