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3. September – 16. Oktober 2011
Kunstvereinsgalerie im Opernhaus Halle
Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg
Die Ausstellung ist dem in Merseburg beheimatet gewesenen und bisher zu Unrecht weitgehend unbekannt gebliebenen Maler Georg Paul (1901-1980) gewidmet.
Georg Paul, geboren in Pommern, hat nach Abschluss der Schule zunächst eine kaufmännische Lehre absolviert, ehe er dann von 1921 bis 1925 in Berlin Malerei studierte. Maßgebende Lehrer waren für ihn hier Emil Orlik, Karl Hofer und Willy Jaeckel. Es folgte eine Zeit als Gebrauchsgrafiker. Am Ende des Krieges in Berlin ausgebombt, gelangte er nach kurzer Zeit in Naumburg nach Merseburg. Nach kurzem Versuch als freier Maler nahm er hier – vor allem aus Existenzgründen – eine Stelle als Lehrer für Deutsch und Kunsterziehung an, die er bis zu seinem Ruhestand 1967 innehatte.
Parallel dazu entstand aber ein umfangreiches und anspruchvolles malerisches Werk, das nach der Orientierung auf Karl Hofer sich später besonders am Bauhaus und solchen Künstlern wie Kandinsky, Klee und Feininger orientierte. So dominiert denn auch in seiner Gestaltungsweise der Einfluss dieser Künstler und auch das Konstruktive, aber auch Figürliches bleibt häufig erkennbar, verbunden mit einer reizvollen und stimmigen Farbigkeit.
Nachdem Georg Paul in den ersten Jahren nach dem Krieg u.a. noch in offiziellen Ausstellungen in der Moritzburg in Halle vertreten war, zog er sich auf Grund der die freie Kunstäußerung ablehnenden Formalismus-Realismus-Aktion aus der Öffentlichkeit mit seiner Kunst zurück.
Dank der freundlichen Zusammenarbeit mit dem Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg, in dem unlängst die erste große Personalausstellung für Georg Paul stattfand, und mit Unterstützung der den Nachlass betreuenden Tochter und ihrem Mann kann nun die Ausstellung – begleitet von dem für die Ausstellung in Merseburg hergestellten sehr informativen Katalog – vom Halleschen Kunstverein veranstaltet werden. Diese Ausstellung schließt in mehrfacher Hinsicht an die gerade zu Ende gegangene des Kunstvereins für den halleschen Maler Meinolf Splett (1911–2009) an, der in vielem Georg Paul ähnlich seinen eigenen Weg mit Erfolg suchte und beschritten hat.
Hans-Georg Sehrt