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22. September – 20. Oktober 2013
Künstlerhaus 188
Zur Ausstellung
Mit dieser besonderen Fotografie-Ausstellung setzt der Hallesche Kunstverein seine Bemühungen um die Fotografie als gleichberechtigten Feld der bildenden Kunst fort.
Ullrich Wallenburg – 1943 in Merseburg geborenen und in Halle aufgewachsen – hatte eine Ausbildung zum Fotografen an der Hochschul- Film- und Bildstelle der halleschen Universität absolviert, ehe weitere Studien im Bereich Journalistik und die entsprechenden Tätigkeiten folgten. In den 1970er Jahren war er dann Leiter der Öffentlichkeitsarbeit/ Museumspädagogik an der Staatlichen Galerie Moritzburg Halle. Anschließend hat er als stellvertretender bzw. dann amtierender Direktor in den Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus sich besonders um die Sammlungsbereiche Plakat und Fotografie verdient gemacht.
Seit Beginn der 1990er Jahre gab es dann für ihn, der zwischenzeitlich eine eigene Medien- und Werbeagentur aufgebaut hat, erneut die intensive Beschäftigung mit der Fotografie. Eine Auswahl der in den vergangenen etwas über einem Jahrzehnt entstandenen Farbfotografien sind Gegenstand dieser Ausstellung. Die Wurzeln dafür sind u.a. in frühen Begegnungen mit den dem Konstruktivismus verpflichteten Werken von El Lissitzky in der Moritzburg-Galerie zu suchen.
Vor allem ist es die Architektur, der er aus ganz besonderem Blickwinkel und ungewöhnlichen Perspektiven entgegentritt. Struktur und Textur des im Ausschnitt fotografierten Materials spielen dabei eine wesentliche Rolle. Flächen und Formen, die Beziehungen von Farbfeldern und Linien erzeugen eine mediative Ausstrahlung, geben eine frei rhythmisierte Flächengestaltung mit zumeist strengem grafischen Charakter zwischen Visualismus und Konkretheit. Visualisieren meint dabei einen Gegenstand oder ein Segment optisch zu betonen oder herauszuheben, so dass es Aufmerksamkeit erregt.
Bei den recht eigenständigen Fotografien von Ullrich Wallenburg handelt es sich nicht um dokumentarische Abbilder, sondern um „Gegenbilder“, bei denen das jeweils konkrete Objekt nicht Ziel, sondern Mittel zur Herstellung eines Bildes ist.
Die Ausstellungseröffnung am Sonntag, dem 22. September 2013, um 11 Uhr im Künstlerhaus 188 ist zugleich die Premiere des Katalogbuches „Die andere Sicht“ mit Textbeiträgen von Jörg-Heiko Bruns, Ullrich Wallenburg und Hans-Georg Sehrt sowie einem Werkverzeichnis der Digitalen Fotografien 2001 bis 2013 (128 Seiten, 96 Abbildungen, Hardcover, ISBN 978-3-00-041864).