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19. November 2019 – 11. Januar 2020
Literaturhaus Halle im Kunstforum der Saalesparkasse
Zur Ausstellung
Ausstellung zum Kunstpreis 2019
Sebastian Herzau versetzt den Betrachter der Werkserie „the great below“ unmittelbar in die Rolle des Voyeurs. Auf Grund des Blickkontakts, durch einen scheinbar durchsichtigen Schleier, entsteht zwischen dem Betrachter und den nur schemenhaft erkennbaren Motiven eine vom Künstler gewollte Intimität, die an die Grenzen des Geheimnisvollen stößt. Sebastian Herzaus Porträts zeigen einen Prozess, der mit dem Sich-Selbst-Finden, aber zugleich mit einem gewissen Erstaunen einher geht. Sie sind bewusst, klar komponiert und gleichzeitig sind es immer auch Untersuchungen an dem Bild selbst. Welche Rolle übernimmt die zweite trennende Fläche, die die Realität von der Oberfläche trennt? Ist die Oberfläche, das Bild real? Das Ausloten von Distanz und dennoch unmittelbarer Nähe wird zu einem nachvollziehbaren schöpferischen Prozess für den Betrachter.
Der von Sebastian Herzau angeregte Wahrnehmungsprozess liefert kein genaues Bild einer Umwelt, sondern eher ein Modell, welches sich aus der Subjektivität des Individuums formt. Er reflektiert die Wirklichkeit mit reduzierten Mitteln, wodurch er Illusionen Raum gibt und provoziert beim Betrachter Phantasien und Spiel mit Erfahrung. Sebastian Herzau verändert in seiner Malerei die Wirklichkeit im besten Sinne zu einem ästhetischen Schein.
Auch das Motiv der Landschaft wird bei ihm in eine vereinfachte, dennoch organisch wirkende, ausdrucksvolle Malerei übersetzt, die sich zwischen Ungegenständlichkeit und Gegenständlichkeit bewegt. Die Arbeiten der Werkserie „still“ sind bewusst ohne topografische Genauigkeit. Der minimalistische Bildaufbau besteht allein durch den Einsatz einer Horizontlinie sowie einer gezielt gesetzten Lichtwirkung, die aus dem Auftrag transparenter Schichten entstanden ist.
Sebastian Herzau zeigt nicht nur das Faktische der Natur, sondern spiegelt mit seinen Bildern wirkende natürliche Gefilde, wie Licht, Farbe und Transparenz wider und öffnet auf diesem Weg unser subjektives assoziatives Bildgedächtnis.
nach Lina Assmann, Kunsthistorikerin
„the artist is a present“. Öl auf Leinwand. 2013. 80x70 cm
- 1980 geboren in Schönebeck
- 2007–2012 Studium der Malerei an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein
- in Halle bei Prof. Ute Pleuger
- 2012 Diplom Bildende Kunst Malerei und Grafik
- lebt und arbeitet in Halle (Saale) und Magdeburg
Zahlreich Einzelausstellungen seit 2006
Preise und Stipendien:
- 2015 Arbeitsstipendium Kunstverein Röderhof
- 2014 Arbeitsstipendium der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt „item-Kunstpreis für Malerei 2014“ (3. Preisträger)
- 2012 Heise Kunstpreis 2012 (1. Preisträger), Atelierstipendium der Stadt Magdeburg
- 2009 Gesellschafter Art. Award 2009 (1. Preisträger)
- 2006 Publikumspreis des 12. Welde Kunstpreises
Plakat/Faltblatt: Entwurf Lutz Grumbach