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21. November 2021 – 16. Januar 2022
Literaturhaus Halle im Kunstforum der Saalesparkasse
Zur Ausstellung
Es ist gerade die originäre und kreativ eigenwillige Kooperation von Sinn und Gestalt, die Ebels Arbeiten nicht nur eine unverwechselbare eigene Handschrift gibt, sondern auch Garant einer konzeptionell schlüssigen Umsetzung ist. Die Künstlerin hat in den letzten Jahren ein Werk vorgelegt, das auf dem Gebiet der konzeptionellen Buchkunst als international führend gilt und damit Eingang in zahlreiche der weltweit bedeutendsten Sammlungen auf diesem Gebiet fand.
Möglicherweise wirkt Ihr wissenschaftliches Studium richtungsweisend für ihre künstlerische Arbeit. Auch die Programmatik der Arbeiten ist präzise durchdacht. Ebels Werke behalten jedoch immer eine von feinsinnigem Humor gestimmte Rückbindung, die auch ihre literarischen Arbeiten nicht ausnimmt.
Die Kombinationen von Text und Bild sind äußerst vielfältig und finden sich auch in den von Gerhild Ebel herausgegebenen orginal-grafischen Künstlerzeitschriften sowie in der von ihr publizierten Enzyklopädie für Literatur und Kunst wieder, in denen eine Korrespondenz brillanter Beiträge renommierter Autoren, Künstler und Komponisten weltweit ein spannungsvolles Ganzes zur jeweiligen Thematik entstehen lässt. Darüber hinaus ist es vor allem der virtuose Einfallsreichtum der Herausgeberin, der den Charakter der Editionen deutlich prägt. Die von Ebel publizierten Projekte für experimentelle Literatur und Kunst zählen zu jenen international bemerkenswerten Künstler-Buch-Editionen, die richtungsweisend sind. Die Ausstellung verweist auf ein weit umfangreicheres Werk, das im Spannungsfeld von konzeptioneller Strenge, Experimentierlust und Humor den Raum für neue Ideen schafft.
Text: Erik Stephan, Direktor Kunstsammlung Jena
Zu Gerhild Ebel
- 1965 geboren in Halle (Saale)
- Studium der Phytopathologie, Martin-Luther-Universität Halle (Diplom 1990)
- Arbeit als Wissenschaftlerin im Institut für Pflanzenschutz Halle 1990–91
- seit 1988 konzeptionelle Arbeiten im Grenzgebiet von Kunst, Sprache und Wissenschaft (Installationen, Künstlerbücher, Grafiken, Performances, Prägedrucke, Objekte, experimentelle Literatur)
- 1991–2005 freiberuflich in Berlin
- Herausgeberin der Künstlerzeitschrift »miniature obscure« gemeinsam mit C. Ahnert 1991–2007, Herausgeberin der original-grafischen Edition »quartett« 2008–2015, Herausgeberin der Enzylopädie für Literatur und Kunst »art_lex« seit 2015
- 50 Buchveröffentlichungen in verschiedenen Verlagen
- zahlreiche Ausstellungen in internat. Museen und Galerien seit 1989
- lebt freiberuflich als Künstlerin, Autorin und Herausgeberin in Halle
Plakat/Faltblatt: Lutz Grumbach
Fotos: Karola Waterstraat, Ulf Dräger