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17. Oktober – 24. November 2024
Kleine Galerie des Halleschen Kunstvereins
Dienstag–Donnerstag 15–18 Uhr, Freitag und Samstag 15–20 Uhr,
Sonn- und Feiertage 11–15 Uhr und nach Vereinbarung
Programm
16. Oktober 2024, 18 Uhr
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Begrüßung: Karola Waterstraat, Vorsitzende des Halleschen Kunstvereins e.V.; es sprechen zur Ausstellung Dr. Jeannette Drygalla (Kuratorin) und Jutta Jahn (Kunsthistorikerin); Musik: Guvibosch, Berlin
30. Oktober 2024, 19 Uhr
AUSSTELLUNGSGESPRÄCH mit der Künstlerin
6. November 2024, 18 Uhr
Partizipative Führung durch die Künstlerin
Das Ausstellungsprojekt wird mit Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt, Staatskanzlei und Ministerium für Kultur unterstützt.
Die Ausstellung ist eingebettet in die Frauenkulturtage Halle 2024, ausgerichtet vom Verein Dornrosa e.V. Halle (Saale).
Zur Ausstellung
Die Illustrationen von Alica Khaet sind eine Welt voller kurioser Nachdenklichkeit und heller Melancholie. Zart und doch direkt setzt sich Khaet in ihren zeichnerischen Reflexionen mit Themen wie Frau-Sein, Heimat und Entwurzelung auseinander. Dabei erschafft sie ein verspieltes und intimes Universum, welches die Komplexität einer jeden Identität widerzuspiegeln vermag. In ihrer künstlerischen Entwicklung hat sie sich über die Zeichnung zum bewegten Bild entwickelt, nutzt das Medium Film zum Verstärken ihrer Bildsprache und um Geschichte zu erzählen, die zugleich eine Bearbeitung der eigenen Wurzeln zeigt und universelle Erzählung ist.
Ein roter Faden, der sich durch das Werk der Künstlerin zieht, ist die Visualisierung von Erinnerung. Diese ist niemals nur Individualgeschichte, sondern kann zugleich exemplarisch für verschiedene Aspekte von Weltgeschichte herangezogen werden. Dass dies eindrücklich gelingt, dass die Bilder von Alica Khaet in der Lage sind, Erinnerungen zugänglich zu machen und mehr noch, in ihrer Eindrücklichkeit als Impuls für kollektives Gedächtnis oder kulturelles Erinnern wirken können, liegt zunächst an der Bildsprache, an der Klarheit und manchmal zugleich verspielten Herangehensweise. Das meint sowohl Strich als auch Erzählstrom. Zum WIE der künstlerischen Arbeiten kommt das WAS: Das spielerische Herangehen eröffnet den Blick auf aktuelle gesellschaftliche Themen, auf Geschichte und auf Fragen der eigenen Perspektive.
In der Ausstellung ist ein Dreiklang des künstlerischen Schaffens zu sehen: grafische Arbeiten, Prozess und Ergebnis des von der Kunststiftung Sachsen-Anhalt geförderten Kurzfilms Feferle und großformatige Ölbilder.
v:erinnern und ent:äußern: Die In-Beziehung oder Auseinandersetzung von Kunst und Kontext, die Transparenz und kritische Betrachtung individueller Perspektiven aus erlebter oder über Generationen weitererzählter Erfahrung ist Teil des Ausstellungskonzeptes, ohne Werk und Künstlerin zu überformen – eine Einladung zum Eintauchen in die Bildwelt von Alica Khaet und zum Perspektivenwechsel.
Die Ausstellung gliedert sich in die Frauenkulturtage 2024 und das Themenjahr der Stadt Halle „Komm raus zum Spielen!" ein und wird gefördert vom Landesprogram „Jüdisches Leben stärken – Sachsen-Anhalt gegen Antisemitismus“.
Dr. Jeannette Drygalla
The weirdo’s neighbours, 2020, Buntstifte auf Papier, 55x45 cm – Fotos: Alica Khaet
The cigarettes scrounger in the leopard outfit, 2021, Marker und Fineliner auf Papier, 15x20 cm
An old man at the tram stop, 2021, Gouache auf Papier, 14x19 cm
Zu Alica Khaet
Alica Khaet, Künstlerin mit russisch-israelischem Hintergrund, lebt in Halle (Saale). Sie ist 1988 in Rostov am Don (Russland) geboren. 2009 kam sie nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Israel nach Deutschland. Khaet studierte Kunst und Trickfilm in Jerusalem, Prag und Halle und schloss 2018 ihr Studium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (bei Prof. Thomas Rug) mit Diplom ab. Ihr künstlerisches Schaffen umfasst Grafik, Malerei, Trickfilm und performative/tänzerische Arbeit.
Alica Khaet ist Stipendiatin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, des Kunstvereins Röderhof e.V., des WUK Theaterquartiers u.a. Sie ist Preisträgerin des Valentine Rothe und Renate Hendricks-Preises. Khaets Werke sind u.a. in den Sammlungen des Hauses für Deutsche Geschichte in Bonn, des Hennebergischen Museums im Kloster Veßra und im Grassimuseums in Leipzig als Teil der Dauerausstellung zu sehen.
Ihr Film „Feferle“ wurde von der Kunststiftung Sachsen-Anhalt gefördert, auf dem Kurzfilmfestival „KURZSÜCHTIG“ am 3.04.2024 uraufgeführt und von der Jury lobend erwähnt. Er ist seitdem auf internationalen Festivals unterwegs (z.B. Jewish Film Festival Berlin, Girona Film Festival, Twin Cities Jewish Film Festival).