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30. November 2025 – 17. Januar 2026
Kleine Galerie des Halleschen Kunstvereins, Große Klausstraße 18
Dienstag bis Samstag 15–17 Uhr
geschlossen zum Jahreswechsel 21.12.2025–06.01.2026
Programm
29. November 2025, 17 Uhr
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Begrüßung: Karola Waterstraat, Vorsitzende Hallescher Kunstverein e.V.
Einführung: Susanne Theumer, Höhnstedt
Veranstaltung im Rahmen des Langen Abends der Galerien
Zur Ausstellung
Viele Hallenser kennen sicherlich die im Oktober 2001 auf dem Marktplatz eingeweihte Plastik „Altes Rathaus“, ein Stolperstein der Erinnerung an ein verlorenes Wahrzeichen der Stadt. Geschaffen hat diese Plastik die Magdeburgerin Cathleen Meier. Es ist aber kein charakteristisches Werk für das eigenständiges Schaffen der Bildhauerin.
Es ist vielmehr das Material Holz, das der Künstlerin eine adäquate Lebendigkeit für ihren Gestaltungswillen bietet. „Holz erzählt Geschichten, so wie ich“, sagte sie zu den von ihr mit Vorliebe verarbeiteten Fundstücken, ausgemusterten Latten und Einlegeböden oder aus unterschiedlichen Hölzern zusammengefügten Korpi.
Anregungen für ihre plastischen Arbeiten und Holzschnitte gleichermaßen schöpft die Künstlerin u.a. aus der Poesie, aus bekannten und aufrüttelnden Liedern. Zu verschiedenen Texten und Aussagen hat sie empfindsame Bilder gestaltet. Dazu gehören die klaren Worte der ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirchen, Margot Käßmann aus dem Jahr 2010: „Nichts ist gut in Afghanistan“ genauso wie Liedtexte von Hans-Eckardt Wenzel und Gerhard Gundermann.
Emotional bewegen Cathleen Meier auch die viel zu häufigen, verstörenden Nachrichten vom Leid der Menschen und von Unmenschlichkeiten der Kriege. Sie drückt ihre Empfindungen in eindringlichen, mahnenden und berührenden Skulpturen und Grafiken aus. Diese bilden das thematische Zentrum der Ausstellung, die nicht allein Weltschmerz vermittelt, sondern Abgründe unseres Daseins fokussiert.
Dies klingt zunächst unbequem. Den Werken von Cathleen Meier wohnt aber eine Ausstrahlung inne, die innehalten und nachdenken lässt. Die Künstlerin visualisiert mit ihren Bildern und Plastiken den Traum von einer gerechten und grenzenlosen Welt. Sie ist eine sensible Beobachterin unserer Zeit. Dabei haben ihre Werke keine schnelle Halbwertszeit.
Dies gilt insbesondere für ihre tragisch anmutenden und gefühlvoll gestalteten Holzfiguren, die immer wieder kompromisslos Ungerechtigkeiten und Gewalt symbolisieren. Sie gibt ungerecht Behandelten, den Schwachen und Gescheiterten Gesichter. Sie erzählt deren Geschichten. Es sind alles anrührende Werke großer Meisterschaft, die mit ihrem traurigen, besorgten, aber auch lächelndem Ausdruck in den Bann ziehen.
Cathleen Meier kehrt mit dieser Ausstellung erstmals seit ihrem Studium wieder nach Halle zurück. In Prettin, Wernigerode, Leipzig, Erfurt, Sangerhausen und natürlich in Magdeburg bereichern ihre Werke die Stadtbilder. Dies belegt, dass sie keine unbekannte Künstlerin in Mitteldeutschland ist, die in Halle jetzt wiederentdeckt werden kann.
Cathleen Meier vor der Arbeit "The Day After Your Wars", 2025 // Foto: Leo Schlaikier
Zu Cathleen Meier
- 1970 geboren in Magdeburg
- 1992 bis 1997 Studium Bildhauerei an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Abschluss mit Diplom, im Anschluss Meisterstudium bei Prof. Bernd Göbel
- 1999 Stipendium des Landes Sachsen-Anhalt, Graduiertenförderung
- seit 2001 freischaffend tätig, Arbeits- und Schaffensschwerpunkt liegt heute wieder in Magdeburg
- Beteiligung an zahlreichen Ausstellungen; Plastiken im öffentlichen Raum in Leipzig, Halle, Sangerhausen, Wernigerode und Magdeburg
Aus der Ausstellungseröffnung
Die letzte Ausstellung dieses Jahres ist eröffnet. Im Rahmen des "21. Langen Abends der Galerien" gab es den Auftakt für die Präsentation der Arbeiten der Magdeburgerin Cathleen Meier. Beeindruckende Holzplastiken sind zu sehen sowie Holzschnitte aus den vergangenen 20 Jahren - oft ausdrucksstarke künstlerische Kommentare zu gesellschaftlichen Geschehnissen, aber auch die Verarbeitung persönlicher Momente.
Es war ein Abend voller Gespräche und vieler interessierter Gäste, deren Weg im Rahmen vom "21. Langen Abend der Galerien" auch zu unserer neuen Ausstellung geführt hat. Bis 22 Uhr kamen Kunstinteressierte in unsere Kleine Galerie, die auch die Gelegenheit nutzten, mit Cathleen Meier über ihre Arbeiten zu diskutieren. Besonders hat es uns gefreut, dass wir zahlreiche Besucher zum ersten Mal bei uns begrüßen konnten.