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10. Mai – 6. Juli 2025
Literaturhaus Halle, Bernburger Straße 5
Samstag und Sonntag 14–17 Uhr
Programm
9. Mai 2025, 19 Uhr: AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Einführung in die Ausstellung: Dr. Joachim Penzel, Kunsthistoriker, Universität Halle-Wittenberg, musikalische Begleitung: Alexander Suckel
6. Juli 2025, 16 Uhr FINISSAGE
Ausstellungsrundgang mit dem Künstler Rolf Müller, moderiert von Ulf Dräger, Vorstandsmitglied des Kunstvereins
Zur Ausstellung
„Im freien, verantwortungsvollen Spiel fügte sich manches mit seiner rätselhaften Fremdheit ins Bild. Es fiel mir zu, und entfaltet nun sein eigenes Leben…Wie im Garten eine Blume… pflücke ich mir aus dem Kosmos der Poesie zuweilen einen Vers.… So mache ich mir ein Bild.“ Diese programmatischen Worte formuliert Rolf Müller zu seinen poetischen Reflexionen.
Die Dichtung hat für den Künstler den Rang redender Malerei, die Malerei den der schweigenden Dichtung. Dichter und Maler sind Poeten. Sie dichten, verdichten und bringen das Unsichtbare im Erlebten, Gefühlten und Verstandenen in ihre spezielle Sprache. Diese Wechselwirkungen inspirieren.
Die poetischen Reflexionen sind Botschaften voller Fantasie. Es sind metaphorische Sinnbilder, die zugleich empirische Erfahrungen verarbeiten. Der Kosmos des Künstlers bildet überraschende Zusammenhänge und visualisiert verschiedenste Gefühlswelten, die eine stille Heiterkeit vermitteln und eigene Assoziationen herausfordern.
Die Gedichte, die Müller zu seinen Werken anregen, stammen aus vielen Kulturkreisen und aus allen Zeiten. Dazu gehören auch Dichtungen aus Armenien, Vietnam, China oder Frankreich. Poesien und geflügelte Wörter von Sarah Kirsch oder Bertold Brecht sind genauso wie von Walter von der Vogelweide und Laotse neben vielen anderen in atmosphärische Bilder gebannt.
Rolf Müller bevorzugt für seine Grafiken handgeschöpfte Papiere, die durch ihre organischen Fasern auf besondere Weise der Zeichnung und anderen grafischen Techniken Raum und Tiefe geben. Der Künstler präsentiert vielschichtige und intime Bildwerke, von denen eine ganz eigene Faszination ausgeht.
Ulf Dräger
Foto: Leo Schlaikier
Zu Rolf Müller
Rolf Müller (*1941 in Sachsendorf/ Thüringen) Maler, Grafiker und Textilkünstler
1959 bis 1963 Studium der Germanistik und Kunsterziehung an der Universität und Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, 1965 bis 1970 der angewandten Kunst und Malerei an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) bei Lothar Zitzmann, Willi Sitte und Hannes H. Wagner.
Seit dem Diplom arbeitete Müller an der halleschen Kunsthochschule im Grundlagenstudium und im Fachgebiet Malerei und Textil. 1990 war er Gründungsbeauftragter für das Fachgebiet Kunstpädagogik und erhielt 1994 den Ruf zum Professor für Kunsterziehung. Außerdem nahm Müller Gastprofessuren an den Kunstakademien in Hanoi (Vietnam) und in Tianjin (China) wahr.
Seit seiner Emeritierung 2006 ist Müller freiberuflich tätig. Er lebt und arbeitet in Halle (Saale) und engagierte sich viele Jahre im Vorstand des Halleschen Kunstvereins.
Aus der Ausstellungseröffnung
Volles Literaturhaus gestern zur Eröffnung der Ausstellung mit Arbeiten von unserem Vereinsmitglied Prof. Rolf Müller. Deutlich mehr als 100 Vereinsmitglieder, Freunde und Familienmitglieder von Müller sowie Kunstinteressierte waren gekommen, um dem Künstler zur Ausstellung zu gratulieren und seine "Poetischen Reflexionen" zu betrachten. Der Hausherr höchtpersönlich, Alexander Suckel, unterhielt während der Eröffnung musikalisch mit Stücken von Bertold Brecht, ein Wunsch von Rolf Müller.
Kenntnisreich führte zudem Dr. Joachim Penzel, ein langjähriger Wegbegleiter von Müller an der Burg, in die Ausstellung ein, beleuchtete die Bedeutung von Schrift und Wort im Werk des Künstlers und ging natürlich auch auf die Einflüsse aus andern Regionen der Welt ein (wie Vietnam, China und Armenien), die deutliche Spuren in Müllers Arbeiten hinterlassen haben und/oder sehr oft Inspration für ihn waren. Mit vielen Gesprächen und manchem Wein endete die Erföffnung im Laufe des Abends.