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2. November – 17. Dezember 2023
Literaturhaus Halle
RAHMENPROGRAMM
12. November 2023 – Künstlerrundgang
15.00 – 17.00 Uhr
Literaturhaus Halle
17. Dezember 2023 – Finissage
15.00 – 17.00 Uhr
Literaturhaus Halle
Zur Ausstellung
Der Grafiker Thomas Rug erhält den XVI. Halleschen Kunstpreis. Gewürdigt wird international renommierten Künstler für seine beispielgebende Position in den zeitgenössischen Künsten. Sein Oeuvre als Zeichner, Grafiker und Maler zeichnet sich durch eine besonnene und reflektierte Haltung aus. Sie fasziniert durch ihren surreal anmutenden Symbolkosmos, den der Künstler in verschiedenen Bildserien vielgestaltig ausformte. Die Ausstellung präsentiert Arbeiten aus den vergangenen 10 Jahren.
Aus der Tradition der expressiven, stark symbolisch aufgeladenen Künstlergrafik kommend, ist es Thomas Rug bereits Mitte der 1990er Jahre gelungen, einen eigenen, unverwechselbaren Stil zu finden, in dem sich reale und surreale Bildwelten miteinander verbinden. Rug ist ein großer Erzähler in Bildform. Seine Zeichnungs- und Grafik-Zyklen sind mit der Detailfülle von Romanen vergleichbar, zugleich durchdringt die meisten Blätter stets auch ein Hauch feiner Poesie. In den detailreichen Arbeiten in zum Teil sehr kleinen Formaten spielt das Moment der Sehlust eine zentrale Rolle. Dieses wird auch deshalb besonders angeregt, weil Rugs Bildwelten ins Fantastische ausgreifen und von Dingen berichten, die über jede noch so kühne Vorstellungskraft hinausreichen. In den oft rätselartig anmutenden Landschaften, den fiktiven Porträts und botanischen Studien spiegeln sich in symbolischer Brechung aktuelles Zeitgeschehen, kulturelles Gedächtnis und kollektives Unbewusstes.
Thomas Rug ist eine die Kunststadt Halle prägende Persönlichkeit. Während das Publikum vor allem von seinen ungewöhnlichen Bildwelten fasziniert ist, begeistern sich Künstlerkollegen und Studierende an der einzigartigen technischen Meisterschaft, die sowohl seinen Zeichnungen als auch seinen Druckgrafiken zu Grunde liegt. Man könnte Thomas Rug als den letzten großen Grafiker der Saalestadt betrachten, und zwar in dem Sinne, dass er, von wenigen Gemälden abgesehen, fast ausschließlich als Zeichner und Druckgrafiker tätig ist und hier in der Fortführung einer kunstgeschichtlichen Tradition ein einzigartiges Gesamtwerk geschaffen hat.
Ulf Dräger
- geboren 1953 in Bad Salzungen
- 1972–1978 Studium an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle Burg Giebichenstein, Fachrichtung Grafik bei Prof. Frank Ruddigkeit, Abschluss mit Diplom
- 1978–1980 Zusatzstudium Malerei
- 1980–1988 freiberuflich tätig als Maler und Grafiker in Weimar
- 1988–1992 Lehrauftrag an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein
- 1993–2018 Professur für Grafik an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
- 2011 Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt
Fotos: Karola Waterstraat
Aus der Finissage
Im Rahmen der Finissage überreichten Ulf Dräger, Vorstandsmitglied des Kunstvereins, Laudator Dr. Joachim Penzel und Matthias Kunkel, Vertreter der Stadt Halle, (Foto rechts) Prof. Thomas Rug die Urkunde und das Preiszeichen zum Halleschen Kunstpreis, das der Künstler im Rahmen der Auszeichnungsveranstaltung nicht persönlich annehmen konnten. Ein Ausstellungsrundgang mit Prof. Rug schloss sich an.
Faltblatt: Prof. Joachim Dimanski