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Egbert Geier, Bürgermeister der Stadt Halle (Saale), (li.) und Ladator Dr. Joachim Penzel bei der Preisverleihung im Literaturhaus Halle an Thomas Rug, der wegen Erkrankung leider nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte.
Ehrenzeichen zum Halleschen Kunstpreis 2023, Bronze
Entwurf Prof. Bernd Göbel
Zur Preisverleihung
Das Kuratorium würdigt mit der XVI. Preisvergabe den international renommierten Künstler Thomas Rug für seine beispielgebende Position in den zeitgenössischen Künsten. Sein Oeuvre als Zeichner, Grafiker und Maler zeichnet sich durch eine besonnene und reflektierte Haltung aus. Sie fasziniert durch ihren surreal anmutenden Symbolkosmos, den der Künstler in verschiedenen Bildserien vielgestaltig ausformte. Die Ausstellung präsentiert Werke aus den vergangenen zehn Jahren.
Aus der Tradition der expressiven, stark symbolisch aufgeladenen Künstlergrafik kommend, ist es Thomas Rug bereits Mitte der 1990er Jahre gelungen, einen eigenen, unverwechselbaren Stil zu finden, in dem sich reale und surreale Bildwelten miteinander verbinden. Rug ist ein großer Erzähler in Bildform. Seine Zeichnungs- und Grafik-Zyklen sind mit der Detailfülle von Romanen vergleichbar, zugleich durchdringt die meisten Blätter stets auch ein Hauch feiner Poesie. In den detailreichen Arbeiten in zum Teil sehr kleinen Formaten spielt das Moment der Sehlust eine zentrale Rolle. Dieses wird auch deshalb besonders angeregt, weil Rugs Bildwelten ins Fantastische ausgreifen und von Dingen berichten, die über jede noch so kühne Vorstellungskraft hinausreichen. In den oft rätselartig anmutenden Landschaften, den fiktiven Porträts und botanischen Studien spiegeln sich in symbolischer Brechung aktuelles Zeitgeschehen, kulturelles Gedächtnis und kollektives Unbewusstes.
Thomas Rug ist eine die Kunststadt Halle prägende Persönlichkeit. Publikum, Künstlerkollegen und Studierende faszinieren seine ungewöhnlichen Bildwelten wie seine einzigartige technische Meisterschaft gleichermaßen. Man muss Thomas Rug als einen großen Grafiker der Saalestadt betrachten, da er, von wenigen Gemälden abgesehen, fast ausschließlich als Zeichner und Druckgrafiker tätig ist und ein einzigartiges Gesamtwerk geschaffen hat.
Fotos: Ulf Dräger
Rede von Kunsthistoriker Dr. Joachim Penzel, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, auf das Werk und zur Ausstellung von Preisträger Thomas Rug
Da Prof. Rug bei der Auszeichnungsveranstaltung nicht anweisend sein konnte, erfolgte die Übergabe der Urkunde und des Preiszeichens zum Halleschen Kunstpreis im Rahmen der Ausstellungsfinissage. Ulf Dräger, Vorstandsmitglied des Kunstvereins, Laudator Dr. Joachim Penzel und Matthias Kunkel, Vertreter der Stadt Halle übergaben den Preis. - Fotos: Waterstraat